GEFÜHLE UNTERDRÜCKEN – TUN ODER LASSEN?
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Mal ganz ehrlich, wie oft musstest du schon deine Gefühle unterdrücken und verstecken? Als ob du rund um die Uhr und um jeden Preis verpflichtet wärest, das Image eines „glücklichen Menschen“ aufrechtzuerhalten?
Du wurdest gemobbt? - "Vergiss es, mach weiter"
Toxische Kollegen? - "Halt durch, sei stark und gib nicht auf"
Dein Chef war zu persönlich? - "Bloß nicht weinen, bleib souverän"
Es mag unlogisch erscheinen, aber Positivität kann toxisch sein. Wenn du Gefühle permanent unterdrückst, vollbringst du unglaubliche Kraftanstrengung. Und je länger das andauert, desto größer wird die innere Spannung. Bestimmt hast du schon so eine „innere Unruhe“ erlebt: Ein unbedeutender Anlass reicht und du fährst aus der Haut.
Warum wir unsere Gefühle unterdrücken?
In der Gesellschaft wird oft erwartet, dass man sich gut fühlt und glücklich präsentieren. Das Streben nach Glück lässt uns aber gerade auf negative Emotionen fixieren. Es ist ein Paradox: Je mehr wir versuchen, glücklich zu sein, desto unglücklicher fühlen wir uns. Negative Gedanken oder Emotionen werden als Niederlage empfunden. Und das verstärkt das Unglücksgefühl.
In den letzten Jahren gab es viele positive Entwicklungen, die diesem Druck entgegen wirkten.
Warum lassen wir uns trotzdem leicht auf das Spiel ein? – Die Antwort ist einfach: Wir werden so erzogen.
Auch ohne das sprichwörtliche „Männer weinen nicht“ sagen uns Kindheitserinnerungen, dass eine offene Äußerung von Emotionen nicht willkommen ist. Insbesondere wenn dies unsere Eltern gestört oder genervt hat, kam es einer Bestrafung gleich. Zu lautes Gelächter, unaufhörliches Weinen, ein unbändiger Wissensdurst… All das störte und wurde daher durch Vorwürfe, Kritik und Moralisieren unterdrückt.
Emotionen in richtig und falsch einzuteilen, ist wie sich zerspalten. Wir begrenzen unser Potenzial und sperren uns in ewige Dumpfheit und Strenge ein.
Warum wir durch unterdrückte Emotionen nicht glücklicher werden?
„Druck erzeugt Gegendruck“ – dieses Phänomen kann es am besten beantworten. Negative Gefühle unterdrücken, vermeiden oder übertönen führt zu einer Gegenreaktion. Denn unterdrückte Emotionen können
- wie ein Vulkan ausbrechen. Und zwar plötzlich und an der falschen Stelle. Entweder wird es unangemessen aussehen oder sogar ein Nervenzusammenbruch sein.
- tief ins Innere gehen. Dadurch entstehen Verspannungen und Blockaden in Muskeln sowie Organen. So werden psychosomatische Erkrankungen ausgelöst.
- sich in Form von Perfektionismus, übermäßiger Kontrolle, erhöhter Angst, Reizbarkeit, Gefühllosigkeit, chronischer Müdigkeit und Selbstzweifeln manifestieren.
- sich in Süchte (Alkoholismus, Sex-, Arbeits-, Drogensucht…) verwandeln, die die Persönlichkeit zerstören.
Toxische Positivität erfordert, dass du genau das tust – dich dazu zwingst, so zu tun, als wärest du ein Optimist um jeden Preis. Und das ist die Abkürzung zu den oben genannten Punkten.
Nicht umsonst sagte einst der amerikanische Buchautor Mark Manson:
Alles Wertvolle im Leben wird durch die Überwindung der begleitenden negativen Erfahrung erreicht.
Warum es sich lohnt auf die Gefühle zu hören?
Negative Gefühle sind ein Signalsystem, das uns zeigt, wohin wir gehen. Es ist ein Kompass mit „Freude“ statt Süden und „Trauer“ statt Norden. Beide Werte sind Koordinaten, die unseren aktuellen Standort angeben. Sie lenken unsere Aufmerksamkeit auf das, was akzeptiert, entschieden oder geändert werden muss.
Jede Emotion ist unser Verbündeter. Wir müssen nur hören, was sie zu kommunizieren versucht. Gefühle erleichtern das Lernen, das Verstehen von sich selbst und der Welt um uns herum. Und sie weisen uns immer auf unsere Bedürfnisse hin.
Tun oder lassen? – Es ist deine Entscheidung. Frage ist nur…
Was möchtest du mehr? - Manchmal harte Zeiten erleben, aber Freude und Vergnügen vollständig spüren? Oder deine Gefühle unterdrücken und sich zu einem langweiligen und grauen Leben verurteilen?
Pass auf dich und deine Lieben auf!
Olga Harlamova
Psychologische Beraterin & Coach
Über mich
Mein Name ist Olga Harlamova. Ich bin Systemischer Coach, Psychologische Beraterin & Personalentwicklerin. Seit über 15 Jahren arbeite ich mit Menschen und unterstütze sie methodisch, professionell und psychologisch fundiert bei Themen wie
SELBSTBEWUSSTSEIN, EMOTIONALE INTELLIGENZ, RESILIENZ, SELBSTFÜHRUNG.
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